Ostergedichte

Ostergedichte – Schöne Gedichte für das Osterfest

Du bist auf der Suche nach Ostergedichten? Hier findest du eine Auswahl an schönen und nachdenklichen Gedichten für das Osterfest.

Klassische Gedichte zum Osterfest

DIE GLOCKEN LÄUTEN OSTERN EIN

Die Glocken läuten das Ostern ein
In allen Enden und Landen,
Und fromme Herzen jubeln darein:
Der Lenz ist wieder entstanden!

Es atmet der Wald, die Erde treibt
Und kleidet sich lachend im Moose,
Und aus den schönen Augen reibt
Den Schlaf sich erwachend die Rose.

Das schaffende Licht, es stammt und kreist
Und sprengt die fesselnde Hülle;
Und über den Wassern schwebt der Geist
Unendlicher Liebesfülle!

Adolf Böttger

OSTERN

Vom Münster Trauerglocken klingen,
Vom Tal ein Jauchzen schallt herauf.
Zur Ruh sie dort dem Toten singen,
Die Lerchen jubeln: wache auf!
Mit Erde sie ihn still bedecken,
Das Grün aus allen Gräbern bricht,
Die Ströme hell durchs Land sich strecken,
Der Wald ernst wie in Träumen spricht,
Und bei den Klängen, Jauchzen, Trauern,
So weit ins Land man schauen mag,
Es ist ein tiefes Frühlingsschauern
Als wie ein Auferstehungstag.

Joseph von Eichendorff

Wenn die Schokolade keimt,
Wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
»Glockenklingen« sich auf »Lenzesschwingen«
Endlich reimt
Und der Osterhase hinten auch schon preßt,
Dann kommt bald das Osterfest.

Joachim Ringelnatz

OSTERN

Vom Erdenstaub zu reinen, blauen Lüften
Dringt weit der Blick in ersten Frühlingstagen,
Und höher steigt der mächt’ge Sonnenwagen,
Die Erde sehnt nach Blättern sich und Düften,
Und heilige Geschichten uns dann sagen
Was sich geahnet in des Herzens Klüften.
Er ist erstanden aus den Todesgrüften,
Und wie vergebens war der Menschen Zagen,
Ja so ersteht die Welt der Himmelsgaben
Mit jedem Jahre neu, die Knospen brechen,
Und nichts ist unsrer Liebe zu erhaben,
Sie gibt uns alles in den Wonnebächen,
Die nach dem Eingang Flur und Aug‘ durchgraben,
Das Unsichtbarste will zum Lichte sprechen.

Achim von Arnim

OSTERN

Die Osterglocken klingen!
Horch auf, du zagend Herz!
Es schwebt auf goldnen Schwingen
Die Hoffnung erdenwärts.

Was stumm im Winterleide
Gebeugt und trauernd stand,
Trägt nun am grünen Kleide
Ein blaues Veilchenband.

Die lenzlichen Standarten,
Lichtblau und Sonnensaum
Fliegen im Frühlingsgarten
Und um den Blütenbaum.

Die Scholle dampft, ihr Samen
Sproßt unter Lerchensang,
Die Drossel singt ihr Amen
Vom grünen Birkenhang.

Und du, du wolltest schweigen,
Du Herz in meiner Brust?
Wenn tausend Freuden geigen
Von Dank und Lenzes Lust?

Mach‘ hoch das Tor mit Singen,
Daß wir den Himmel sehn:
Die Osterglocken klingen!
Herz, du sollst auferstehn!

Johanna Lankau

ZUR OSTERZEIT

Ist das ein Ostern! – Schnee und Eis
hielt noch die Erde fest umfangen;
frostschauernd sind am Weidenreis
die Palmenkätzchen aufgegangen.

Verstohlen durch den Wolkenflor
blitzt hie und da ein Sonnenfunken –
es war, als sei im Weihnachtstraum
die schlummermüde Welt versunken.

Es war, als sollten nimmermehr
ins blaue Meer die Segel gehen,
im Park ertönen Finkenschlag,
und Veilchenduft das Tal durchwehen.

Und dennoch, Seele, sei gewiss:
Wie eng sich auch die Fesseln schlingen,
es wird der Lenz, das Sonnenkind,
dem Schoß der Erde sich entringen.

Dann sinkt dahin wie Nebelflor
auch all dein Weh und deine Sorgen,
und veilchenäugig lacht dich an
ein goldner Auferstehungsmorgen!

Clara Müller-Jahnke




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